Google-Bewertungen kaufen: Ist das legal?

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Frau hinterlässt Service-Feedback mit Smartphone, während sie Kaffee trinkt

Google-Bewertungen kaufen: Sinnvolle Option oder verboten?


Eine gute Bewertung kann im Kaufprozess das Zünglein an der Waage sein. Mit wenigen Klicks offenbart sich ein detailliertes Bild über Produktqualität und Zufriedenheit der bisherigen Kundschaft. Da liegt die Idee nahe, Einfluss auf die Bewertungen zu nehmen. Aber ist es erlaubt, Google-Bewertungen zu kaufen, um die eigene Reputation zu steigern? Wir erklären dir, was du wissen musst.

Kann man eine positive Google-Bewertung kaufen?


Es gibt diverse Plattformen im Netz, die Google-Bewertungen verkaufen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, Unternehmen damit zu helfen. Die Kosten sind dabei recht überschaubar. Schon für 12,95 € bekommst du eine positive Bewertung über den Anbieter Fivestar.


Dabei gilt oft Mengenrabatt und die niedrigen Preise können durchaus verlockend sein. Vor allem, wenn gerade positive Google-Bewertungen als großes Kaufargument angesehen werden. Es besteht also die Möglichkeit, Google-Rezensionen kaufen und so den eigenen Auftritt auf der wichtigsten Suchmaschine zu verbessern.


Die Methoden der Verkäufer sind dabei ziemlich perfide: Wer sich nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt, dem wird suggeriert, dass es sich beim Kauf einer 5-Sterne-Google-Bewertung um eine ganz legale Methode handelt. Zum Beispiel, indem von „echten Kunden“ die Rede ist. Dabei handelt es sich oft um Menschen, die für den Kauf und die positive Bewertung bezahlt werden. Aber jetzt mal ganz konkret:

Sind gekaufte Google-Bewertungen legal?


Kurz und bündig: Nein, du solltest keine Google-Rezensionen kaufen. Wobei wir hier differenzieren müssen. Der Kauf an sich ist noch keine illegale Handlung, die Veröffentlichung hingegen schon. Eine 5-Sterne-Bewertung für Google oder eine andere Plattform zu kaufen und zu publizieren ist also illegal. Du solltest deshalb davon absehen, auch wenn es eine einfache und schnelle Lösung scheinen mag. Das gilt sowohl für Bewertungen, die du über einen Anbieter kaufst, als auch, wenn du deine Kundschaft selbst für die positive Bewertung bezahlst.


Google hat in seinen Richtlinien festgelegt, dass gekaufte Bewertungen auf der Plattform nicht geduldet werden. Dabei geht Google sogar rigoros gegen entsprechende Bewertungen vor: Das Unternehmen löscht sie ganz einfach, wie Spam. Dabei räumt der Konzern jedoch ein, dass auch seriöse Bewertungen dieser Praktik zum Opfer fallen können. Amazon und andere Plattformen gehen ebenfalls immer stärker gegen Fake-Bewertungen vor, da sich unseriöse Anbieter immer mehr auf andere Bewertungssysteme spezialisieren. So hat der Internetriese 2022 den Fake-Bewertungs-Anbieter Appsally und andere Vermittler komplett von der Plattform verbannt.


Doch nicht nur Googles Hoheit über die eigene Suchmaschine ist für dich interessant: Auch das deutsche Recht definiert, dass Fake-Bewertungen eine illegale Geschäftspraktik sind. Wer Bewertungen kauft, verstößt gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Hier heißt es in § 5 Abs. 1 Nr. 1: „Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt, die geeignet ist, den Verbraucher oder sonstige Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er anderenfalls nicht getroffen hätte.”


Genau das passiert allerdings durch die Veröffentlichung gefälschter, gekaufter Bewertungen – egal ob auf Google oder anderen Plattformen. Denn die positive Rezension soll Menschen zum Kauf verleiten, die auf entsprechende Bewertungen Wert legen. Übrigens gilt: Fairness gewinnt. Eine 1-Sterne-Google-Bewertungen zu kaufen, um der Konkurrenz zu schaden, ist ebenfalls nicht legal. Durch beides entsteht ein unfairer Vorteil gegenüber Wettbewerbern.


Diese können ihrerseits einen Anwalt einschalten und eine Abmahnung aussprechen lassen. Auch Verbraucherzentralen können entsprechende Maßnahmen einleiten – mitunter musst du dabei sogar mit einer Unterlassungsklage oder einer Geldstrafe von bis zu 2.000 € rechnen. Zusätzlich verlierst du die gekauften Fake-Bewertungen und auch das Vertrauen deiner Kundschaft.

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Gut zu wissen: Dubiose Angebote beeinflussen echte Bewertungen


Selbst wenn du niemals auf die Idee kommst, positive Google 5-Sterne-Bewertungen zu kaufen, kann die Praktik der Unternehmen, die den Kauf anbieten, für dich Nachteile haben. Denn Google schaut sich positive Rezensionen immer kritischer an und sortiert sie aufgrund bestimmter Auffälligkeiten aus. So kann es sein, dass eine echte positive Rezension nicht veröffentlicht wird, weil Google sie für eine Fälschung hält.

Die Studienlage: Diese Wirkung haben Google-Rezensionen auf potenzielle Kundschaft


Es ist allgemein bekannt, dass Menschen eher Kritik äußern als Lob aussprechen. Wenn deine Kundschaft völlig zufrieden mit deiner Leistung hinaus in die Welt geht, ist es unwahrscheinlicher, dass sie eine Bewertung schreibt, als wenn sie unzufrieden ist. Wer etwas zu meckern hat, lässt seinen Frust gerne in Form einer negativen Bewertung aus. Das hat Strahlkraft: Verschiedene Studien und Umfragen haben gezeigt, dass die Online-Reputation eine Menge Einfluss auf den Kaufprozess haben.


Eine Studie aus dem Jahr 2024 zeigt, dass das vor allem für lokale Unternehmen wichtig ist: Wie BrightLocal herausfand, schauen sich 91 Prozent der befragten Personen die Bewertungen und Informationen auf Google an, bevor sie kaufen oder einen Termin vereinbaren. In einer früheren Studie aus dem Jahr 2022 gaben 76 Prozent an, dass sie regelmäßig die Google-Bewertungen lesen, wenn sie nach einem lokalen Unternehmen suchen. Gibt es negative Rezensionen, sehen 70 Prozent eher davon ab, den Service des lokalen Anbieters in Anspruch zu nehmen.


Gerade wenn ein Unternehmen wenige Bewertungen hat, kann ein einzelner negativer Beitrag schon viel ausrichten und die Gesamtwertung nach unten ziehen. Dabei erwarteten 38 Prozent der Befragten mindestens einen Durchschnitt von 4 Sternen. Unternehmen, die weniger als 3 Sterne aufweisen, konnten bei 87 Prozent keinen Stich mehr landen. Social-Media-Plattformen, wie Facebook, TikTok oder Instagram haben außerdem an Bedeutung gewonnen – auch diese Kanäle werden genutzt, um die Reputation zu checken.

Negative Bewertungen: So gehst du richtig mit Kritik um


Wie bereits erwähnt, geben Menschen vor allem dann Feedback, wenn sie unzufrieden sind. Hat eine Dienstleistung nicht den erwarteten Effekt gebracht oder war der Besuch im Restaurant ein Reinfall, kann sich das in negativen Bewertungen niederschlagen. Grundsätzlich sorgen aber auch negative Bewertungen für Authentizität. Denn deine Kundschaft wird schnell stutzig, wenn es ausschließlich Rezensionen mit fünf Sternen gibt. Problematisch wird die Sache allerdings, wenn du grundlos negative Bewertungen auf deinem Profil verzeichnest. Dann stellt sich die Frage, wie du damit umgehen solltest.  


Hast du negative Rezensionen erhalten, bei denen du nachvollziehen kannst, dass es sich um echte Kundschaft handelt, solltest du diese ernst nehmen und beantworten. Gib der Person, die die Rezension verfasst hat, zu verstehen, dass die kritisierte Leistung nicht deinem Anspruch entspricht und du bedauerst, dass die Erfahrung keine Gute war. Die oben genannte Studie hat gezeigt, dass auch das einen Einfluss auf die Kundschaft haben kann: Von allen Befragten gaben 88 Prozent an, dass sie eher bei einem Unternehmen kaufen, dass auf alle Kommentare und Bewertungen antwortet. Wie du das am besten machst, erklärt Google in seinen Richtlinien.


Bist du dir sicher, dass es sich bei der Rezension um eine Fälschung handelt und jemand dein Unternehmen absichtlich diskreditieren möchte, kannst du dagegen auch vorgehen und die Löschung bei Google beantragen. Dieser Vorgang ist allerdings mit einiger Wartezeit verbunden. Hast du mehrere Rezensionen, die in diese Kategorie fallen, kannst du auch eine Anwaltskanzlei oder Agenturen damit beauftragen, sich um die Löschung zu kümmern.

Exkurs: Zahlreiche Berichte decken Netzwerke auf


Der illegale Handel mit gefälschten Bewertungen beschäftigt nicht nur die Plattformen, sondern auch die Medien. Im Jahr 2020 deckte Heise einen Betrug mit insgesamt 15.000 gefälschten Bewertungen auf. Die Informationen wurden über ein Datenleck bei Amazon entdeckt.


Ein Jahr später deckten der Bayerische und der Südwestrundfunk in einer umfassenden Recherche ebenfalls den Handel mit Fake-Bewertungen auf, bei denen die immer gleichen Fakeprofile, verschiedene Produkte in ganz Deutschland bewerteten. Ganz klar ein Hinweis, dass Unternehmen hier Bewertungen kaufen.

Rezensionen kaufen: So erkennst du Fake-Bewertungen


Google nutzt einen ausgeklügelten Algorithmus und zusätzlich Mitarbeitende, die Kommentare checken und aussortieren. Diese sind geschult und wissen genau, worauf sie achten müssen. Wenn du vermutest, dass jemand für deine Leistung eine gefälschte Bewertung hinterlassen hat, kannst du das mit einigen Kniffen ebenfalls überprüfen.


Das können Hinweise auf Fälschungen sein:


  • Ein Produkt hat auffällig viele Bewertungen, obwohl es erst kurz erhältlich ist.


  • Die Rezension ist sehr lang und ausführlich.


  • Die Bewertung klingt wie ein Auszug aus einem Werbefilm.


  • Die Bewertung ist grammatikalisch sehr schlecht.


  • Es gibt einen ausführlichen Testbericht über ein Produkt, das erst kurz auf dem Markt ist.


  • Personen verwenden Pseudonyme und keine echten Namen.


  • Ein Produkt oder eine Dienstleistung wurde ausschließlich positiv bewertet.


  • Eine negative Rezension empfiehlt Produkte der Konkurrenz.


  • Die gleichen Profile bewerten immer wieder das gleiche Produkt.


Bei jedem dieser Punkte kann es sich dennoch um echte Bewertungen handeln – wenn aber mehrere gleichzeitig auftreten, solltest du misstrauisch werden.

Fake-Bewertung auf weißem Hintergrund

Deine Kundschaft nachhaltig begeistern: So bekommst du positive Bewertungen


Natürlich liegt die Frage nahe, wie du echte Menschen dazu bewegen kannst, eine Rezension zu schreiben. Dafür ist vor allem eins notwendig: Sorge dafür, dass deine Kundschaft zufrieden ist.


Klingt profan, ist aber der Kern der Sache. Zuallererst solltest du deine Leistung im Blick haben und diese so gut wie möglich erbringen. Im nächsten Schritt kannst du deine Kundschaft im Zuge der Customer Journey um eine Bewertung bitten. Die Bitte sollte auf eine generelle Bewertung abzielen und deiner Kundschaft nicht vorgeben, dass diese positiv ausfallen muss – auch das wäre bereits eine Einflussnahme.


Eine beliebte Strategie zur Steigerung positiver Online-Bewertungen ist z. B. die klassische After-Sales-Mail, bei der du einige Tage nach dem Kauf um Feedback bittest und direkt zu Google oder einer anderen Plattform verlinkst. Auch über Beileger in Versandpaketen kannst du deine Kundschaft nach Bewertungen fragen. Kannst du deine Zielgruppe nicht persönlich ansprechen, hilft vielleicht auch ein Post auf Social Media. Bitte um Kommentare und belohne Bewertungen mit Incentives. Wichtig ist auch hierbei, dass jede Rezension belohnt wird – nicht nur positive.

Positive Inspiration: Mit Transparenz glänzen


Bewertungen transparent eingebunden: Buderer Elektrotechnik aus dem baden-württembergischen Teningen macht vor, wie es geht. Das Unternehmen teilt auf dem firmeneigenen Instagram-Kanal seine Rezensionen.


Mach es deiner Kundschaft dabei so einfach wie möglich, deine Produkte oder Dienstleistungen zu bewerten. Verlinke entsprechende Webseiten oder biete über QR-Codes auf Printmedien schnelleren Zugang zu Bewertungsplattformen.


Übrigens kannst du Bewertungen, die jemand auf Google abgegeben hat, auch auf deiner Webseite einbauen. Das gilt auch für Rezensionen, die dein Unternehmen auf Amazon bekommen hat. Bewertungen von einer Plattform auf die andere zu transferieren ist hingegen nicht möglich.


Gut zu wissen: Andere Formen, um das Vertrauen deiner Kundschaft zu erlangen, sind auch Testimonials oder Brand Ambassadors.


Besser als Bewertungen bei Google zu kaufen: SELLWERK Trusted hilft dir dabei, Empfehlungen von anderen Unternehmen zu erhalten – ganz legal und auch ohne eigene Webseite. Mit einem eigenen Profil für deine Firma.

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