Gesundheit am Arbeitsplatz: So vermeidest du Krankheitsausfälle
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Was umfasst das betriebliche Gesundheitsmanagement?
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Mitarbeitern zu fördern und krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren. Es umfasst mehrere Bereiche:
Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsschutz: Minimiert körperliche Belastungen durch ergonomische Arbeitsplätze, Sicherheitsmaßnahmen und angepasste Arbeitsbedingungen.
Psychische Gesundheitsförderung: Unterstützt Mitarbeitende durch Stressmanagement, Achtsamkeitsübungen und Resilienztrainings.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Umfasst Sportangebote, Ernährungsberatung, ergonomische Anpassungen und weitere Angebote zur aktiven Gesundheitsförderung.
Strukturen und Prozesse: Schafft Rahmenbedingungen, damit Gesundheit dauerhaft in den Arbeitsalltag integriert wird und Teil der Unternehmenskultur ist.
So kannst du die Gesundheit im Arbeitsalltag stärken
1. Bedarfsanalyse: Gesundheit bewusst in den Arbeitsalltag integrieren
Überlege dir zunächst:
Welche Bedingungen fördern die Gesundheit deines Teams wirklich?
Gesunde Arbeitsplätze zeichnen sich dadurch aus, dass:
-
körperliche Belastungen verringert werden,
-
psychische Stabilität unterstützt wird,
-
Mitarbeitende sich wertgeschätzt und ernst genommen fühlen.
Wenn du Gesundheit als festen Bestandteil deines Arbeitsalltags verstehst, profitierst du nicht nur selbst – du stärkst damit das gesamte Team und trägst zu einer gesunden Unternehmenskultur bei.
2. Gesundheit am Arbeitsplatz: Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Neben den Pflichtaufgaben wie Arbeitsschutz und betrieblichem Eingliederungsmanagement (BEM) gibt es viele freiwillige Maßnahmen, die Mitarbeitende gesund und zufrieden halten:
-
Ergonomie am Arbeitsplatz:
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz reduziert Verspannungen, Rückenschmerzen und Sehprobleme. Achte auf Sitzposition, Bildschirmhöhe und -abstand sowie die optimale Platzierung von Tastatur und Maus. -
Stressmanagement & Burnout-Prävention:
Klare Erwartungen, ein positives Arbeitsklima, gutes Zeitmanagement, Pausenförderung und Workshops zur Stressbewältigung helfen, Belastungen zu reduzieren. -
Gesunde Ernährung:
Ausgewogene Mahlzeiten stärken das Immunsystem, liefern Energie und verbessern Konzentration. Unterstützung kann durch gesunde Snacks, Kantinenangebote oder Infomaterial erfolgen. -
Bewegung & Sport:
Regelmäßige Bewegung beugt Beschwerden vor, stärkt das Immunsystem und steigert Stimmung und Konzentration. Arbeitgeber können Bewegungspausen, Firmenfitness oder Sportangebote fördern. -
Suchtprävention:
Aufklärung, faire Arbeitsbedingungen, Pausen und ein gutes Betriebsklima helfen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch vorzubeugen. Bei Betroffenen unterstützen BEM und externe Beratungsstellen. -
Psychische Gesundheit:
Schulungen zur Stressbewältigung, flexible Arbeitszeiten und Sensibilisierung fördern die psychische Belastbarkeit und eine positive Unternehmenskultur. -
Hygiene & Infektionsschutz:
Regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel, Reinigung gemeinsamer Flächen und gute Belüftung schützen vor Infektionen und erhöhen das Wohlbefinden. -
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen:
Seh- und Hörtests, Lungen- oder Hautuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und langfristig fit zu bleiben. -
Rückengesundheit:
Präventive Maßnahmen wie Rückenschulungen, ergonomische Stühle und Bewegungspausen reduzieren Rückenprobleme. Sie sind eine häufige Ursache für Krankmeldungen. -
Seh- und Hörgesundheit:
Regelmäßige Pausen, Augenübungen, optimale Beleuchtung, Gehörschutz und Schulungen helfen, Seh- und Hörprobleme zu vermeiden und Arbeitsunfälle zu reduzieren.
3. Die richtigen BGM-Maßnahmen wählen
3.1 Analysiere die Bedürfnisse im Team
- Schau dir Arbeitsplätze genau an: Sitzen deine Mitarbeitenden lange, gibt es körperliche Belastungen oder Lärm?
- Welche Beschwerden treten häufig auf: Haben viele Mitarbeiter mit Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Stress oder Sehproblemen zu kämpfen?
- Nutze Feedbackrunden oder anonyme Befragungen, um die Sorgen und Wünsche deines Teams zu erfassen.
3.2 Feedback der Mitarbeitenden berücksichtigen
- Frage deine Kolleginnen und Kollegen konkret, welche Angebote sie nutzen würden: Wer möchte Bewegungs- oder Entspannungsangebote, wer flexible Arbeitszeiten?
- Berücksichtige individuelle Unterschiede: Manche Mitarbeiter brauchen mehr Pausen, andere möchten zum Beispiel Schulungen zur Stressbewältigung.
3.3 Realistische Umsetzung planen
- Starte klein: Ein ergonomischer Arbeitsplatz oder eine wöchentliche Bewegungsrunde kann schon viel bewirken.
- Plane die Integration in den Alltag: Integriere kurze Pausen, feste Zeiten für Workshops oder gesunde Snacks im Büro.
- Kommuniziere die Maßnahmen klar: Deine Mitarbeiter sollen wissen, welche Angebote es gibt und wie sie diese nutzen können.
- Ergonomische Arbeitsplätze beinhalten rückenfreundliche Stühle, höhenverstellbare Schreibtische und Monitorerhöhungen, die eine gesunde Körperhaltung unterstützen.
- Bewegungsangebote wie Firmenfitness, Yoga-Kurse oder gemeinsame Spaziergänge fördern den Teamgeist und steigern die körperliche Gesundheit.
- Stressbewältigungsmaßnahmen wie Workshops, Coachings oder klare E-Mail-Regelungen unterstützen Mitarbeitende dabei, sich besser abzugrenzen und Stress zu reduzieren.
- Ernährungsangebote wie gesunde Snacks, ausgewogene Lunchoptionen oder Informationsmaterial erleichtern es den Mitarbeitenden, gesunde Entscheidungen zu treffen.
4. Gesundheit vorleben und Team motivieren
Indem du selbst auf deine Gesundheit achtest, zeigst du deinem Team, wie wichtig ein gesunder Arbeitsalltag ist und kannst deine Mitarbeiter motivieren, ebenfalls aktiv darauf zu achten.
- Nutze Treppen statt Aufzug, mache kurze Spaziergänge in Pausen oder nach Meetings.
- Ermutige andere: Lade Kolleginnen und Kollegen zu kleinen Bewegungseinheiten ein.
- Mini-Übungen am Arbeitsplatz: Kleine Übungen wie Schulterkreisen, Dehnen, Balanceübungen können entspannend wirken.
4.2 Achtsamkeit und Stressmanagement
- Nimm dir bewusst Pausen, um den Kopf frei zu bekommen und ermutige Mitarbeitende, dasselbe zu tun.
- Reflektiere den Arbeitstag gemeinsam: Was lief gut, was läuft noch schleppend?
- Setze klare Grenzen: Vermeide zum Beispiel E-Mails oder Nachrichten nach Feierabend zu lesen.
4.3 Ernährungsbewusstsein
- Biete gesunde Snacks an und teile Tipps mit dem Team.
- Motiviere deine Mitarbeiter ausreichend zu trinken, z. B. durch Wasserspender oder Erinnerungen.
Sprich im Team offen über die Bedeutung von Pausen, Schlaf und Erholung.
Plane bewusst kurze Unterbrechungen während des Arbeitstags ein, um Stress abzubauen.
Fördere eine Kultur, in der Mitarbeiter ihre Pausen ohne Schuldgefühle nehmen dürfen.
5. Eine positive Arbeitskultur aufbauen
Ein gesundes Arbeitsumfeld lebt von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung. So kannst du aktiv eine positive Arbeitskultur fördern:
- Beziehe sie bei Entscheidungen über BGM-Maßnahmen ein.
- Lass sie über Wünsche und Prioritäten abstimmen, z. B. welche Workshops oder Bewegungsangebote wichtig sind.
- Achte auf die Bedürfnisse deiner Kollegen.
- Organisiere gemeinsame Mittagspausen, kurze Bewegungspausen im Team oder das Anbieten von Hilfe bei Stresssituationen.
- Fördere gegenseitige Motivation: Ein Team, das sich gegenseitig unterstützt, bleibt gesünder und leistungsfähiger.
- Sprich offen über Belastungen, Work-Life-Balance und Ideen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
- Schaffe ein Umfeld, in dem Feedback willkommen ist und Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen.
6. Kleine Schritte, große Wirkung
Schon kleine, regelmäßige Maßnahmen können im Arbeitsalltag große positive Effekte auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit erzielen.
- Mache täglich 5–10 Minuten einen Spaziergang z. B. in der Mittagspause, um neue Energie zu tanken.
Führe stehende Telefonate oder kurze Bewegungsübungen am Arbeitsplatz durch, um Verspannungen vorzubeugen.
6.2 Bildschirmzeit bewusst gestalten
- Stehe alle 45–60 Minuten kurz auf oder entspanne die Augen, um Ermüdung zu reduzieren.
Richte deinen Blick bewusst in die Ferne oder mache einfache Augenübungen, um deine Sehkraft zu schonen.
Stelle Bildschirmhöhe und Helligkeit optimal ein, um eine gesunde Körperhaltung zu unterstützen.
6.3 Stress reduzieren
- Plane deinen Arbeitstag mit klaren Prioritäten, um Überlastung zu vermeiden.
Delegiere Aufgaben, wenn möglich und nutze die Unterstützung deines Teams.
Integriere kurze Atem- oder Achtsamkeitsübungen zwischen Meetings, um Stress abzubauen.
6.4 Mentale Pausen
- Nimm dir täglich 5 Minuten bewusstes Durchatmen oder Meditation, um den Kopf frei zu bekommen.
Höre Musik oder gehe auf einen kurzen Spaziergang, um neue Energie zu tanken.
Gehe bewusst offline in Pausen und lege das Smartphone weg, um dich wirklich zu erholen.
Vorteile eines aktiven Gesundheitsmanagements
Ein gut geplantes Gesundheitsmanagement lohnt sich für alle Beteiligten – sowohl für dich als einzelne Person als auch für das gesamte Team und das Unternehmen.
1. Gesundheit und Leistungsfähigkeit werden gefördert
2. Krankheitsbedingte Ausfälle werden reduziert
3. Motivation und Zufriedenheit steigen
4. Teamklima verbessert sich
5. Langfristiger Erfolg für dein Unternehmen
Fazit: Mit gesundheitsfördernden Maßnahmen Krankheitsausfälle vermeiden
Gesundheit am Arbeitsplatz erfordert Aufmerksamkeit, Planung und bewusste Maßnahmen. Indem du BGM-Maßnahmen gezielt auswählst, Bewegung, Ernährung und Stressmanagement in den Alltag integrierst und eine positive Teamkultur förderst, schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch dein Team. Die Vorteile sind weniger Krankheitsausfälle, mehr Motivation, besseres Teamklima und langfristig höhere Leistungsfähigkeit. Präventive Maßnahmen sind somit eine Investition in dich, deine Mitarbeiter und den Erfolg des gesamten Unternehmens.
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