Internet ohne Hindernisse: Warum digitale Barrierefreiheit wichtig ist und wie du sie umsetzt

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Mann im Rollstuhl benutzt Laptop.

Stell dir vor, du gehst auf eine Website, aber kannst sie nicht richtig lesen oder bedienen. So fühlen sich viele Menschen mit Behinderungen im Internet. Digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass jeder – egal ob mit oder ohne Einschränkungen – das Internet nutzen kann. 

In diesem Beitrag erfährst du, warum digitale Barrierefreiheit so wichtig ist und wie du sie ganz einfach umsetzen kannst!


Was ist digitale Barrierefreiheit?


Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten oder Einschränkungen, Zugang zu digitalen Inhalten und Dienstleistungen haben. 

Das umfasst Websites, Apps und andere digitale Medien, die so gestaltet sind, dass sie für Menschen mit Behinderungen, wie z.B. Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, leicht nutzbar sind.


Warum ist digitale Barrierefreiheit wichtig?


Digitale Barrierefreiheit ermöglicht allen Menschen den Zugang zur digitalen Welt. Menschen mit Behinderungen sollen genauso wie alle anderen Informationen und Dienstleistungen im Internet nutzen können. Das bedeutet Inklusion. Es ist ihr Recht, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.


In Deutschland gibt es Gesetze, die digitale Barrierefreiheit vorschreiben, zum Beispiel das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG). Diese Gesetze müssen eingehalten werden, sonst drohen rechtliche Konsequenzen.


Auch Unternehmen profitieren von Barrierefreiheit. Wenn Websites und Apps barrierefrei sind, können mehr Menschen sie nutzen. So können Unternehmen einen größeren Kundenkreis ansprechen und ihre Marktchancen verbessern.


Technologisch gesehen hilft Barrierefreiheit dabei, neue Lösungen wie Sprachassistenten und andere Technologien zugänglicher zu machen. Außerdem profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern alle Nutzer von einer übersichtlichen und gut funktionierenden Website.


Digitale Barrierefreiheit ist auch eine soziale Verantwortung. Es ist gerecht und fair, wenn alle Menschen die gleichen Chancen haben, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Gerade in einer immer digitaler werdenden Welt ist Barrierefreiheit entscheidend, um niemanden auszuschließen.

Laut dem statistischen Bundesamt lebten bis Ende 2023 allein in Deutschland ca. 7,9 Millionen Menschen mit einer schweren Behinderung. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit weiterer Verbesserungen. Menschen, die Schwierigkeiten haben, auf digitale Inhalte zuzugreifen, sind zum Beispiel:


  • Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit
  • Menschen mit Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit
  • Menschen mit motorischen Einschränkungen
  • Menschen mit kognitiven Einschränkungen


Erfahre hier mehr über digitale Barrierefreiheit: Gamechanger im Wettbewerb: Warum sich die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit lohnt.


Wie kannst du digitale Barrierefreiheit in deinem KMU umsetzen?


Um digitale Barrierefreiheit in deinem kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) umzusetzen, kannst du folgende Schritte gehen:


1. Webdesign und -entwicklung


Um digitale Barrierefreiheit in deinem KMU umzusetzen, ist das Webdesign ein zentraler Punkt. Verwende klare und einfache Sprache, damit deine Inhalte für alle leicht verständlich sind. Vermeide Fachbegriffe oder komplizierte Formulierungen. Außerdem sollten Bilder immer mit einem Alternativtext (Alt-Text) versehen werden. Das hilft Menschen mit Sehbehinderungen, den Inhalt von Bildern zu erfassen. Verwende zudem Überschriften wie H1, H2 oder H3, um den Text klar zu strukturieren. Dies erleichtert es den Nutzern, sich auf deiner Website zurechtzufinden und Inhalte schneller zu erfassen.


2. Farben und Kontraste


Ein gutes Farbkonzept ist ebenfalls entscheidend für Barrierefreiheit. Achte auf hohe Kontraste zwischen Texten und dem Hintergrund, damit alles gut lesbar ist. Zudem sollten Farben nicht als einzige Informationsquelle genutzt werden. Inhalte müssen auch verständlich sein, wenn Farben nicht wahrgenommen werden können, zum Beispiel durch Formen, Symbole oder zusätzliche Beschreibungen.


3. Navigation


Die Navigation deiner Website sollte einfach und intuitiv sein, damit alle Nutzer problemlos finden, was sie suchen. Eine Tastaturnavigation ist besonders wichtig: Alle Funktionen sollten auch ohne Maus erreichbar sein, da viele Menschen auf die Tastatur angewiesen sind, um sich im Web zu bewegen. Eine klare Struktur und gut sichtbare Menüs helfen dabei, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.


4. Multimedia-Inhalte


Wenn du Videos oder Audios auf deiner Website hast, denke daran, Untertitel und Transkripte bereitzustellen. Das ermöglicht auch Menschen mit Hörbehinderungen, die Inhalte zu verstehen. Zudem sollten Videos, die visuelle Informationen enthalten, mit Audiodeskriptionen ausgestattet sein. So können auch Nutzer mit Sehbehinderungen wissen, was gezeigt wird.

Lies hier, wie du ganz einfach visuelle Inhalte erstellen kannst: Erstellung visueller Inhalte für KMU.


5. Tests und Feedback


Bevor du deine Website online stellst oder überarbeitest, ist es wichtig, Feedback von Menschen mit Behinderungen einzuholen. So kannst du herausfinden, wo es noch Hindernisse gibt. Zusätzlich solltest du automatisierte Tools wie WAVE oder AXE nutzen, um deine Website auf Barrierefreiheit zu prüfen. Diese Tools zeigen dir schnell, wo noch Verbesserungsbedarf besteht.


6. Schulung und Sensibilisierung


Um Barrierefreiheit langfristig in deinem Unternehmen zu verankern, ist es wichtig, dass dein Team geschult wird. Schule deine Mitarbeiter, damit sie wissen, wie sie barrierefreie Inhalte erstellen können. So stellst du sicher, dass Barrierefreiheit bei allen Projekten von Anfang an berücksichtigt wird.

Voraussichtliche Entwicklungen: Richtlinien für digitale Barrierefreiheit ab 2025


Zukünftig wird es für die digitale Barrierefreiheit erweiterte gesetzliche Vorgaben geben. Demnach wird am 28. Juni 2025 das Barrierefreiheitstärkungsgesetz (BStG) in Kraft treten. Dieses ist ein zentrales Gesetz in Deutschland, das darauf abzielt, die digitale Barrierefreiheit zu verbessern und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben zu fördern.
Das neue Gesetz zur Barrierefreiheit erweitert die Anforderungen nicht nur für öffentliche Stellen, sondern auch für private Unternehmen. Besonders betroffen sind Unternehmen, die Dienstleistungen für die Öffentlichkeit anbieten. Sie müssen sicherstellen, dass ihre digitalen Angebote für alle Menschen zugänglich sind. Das Gesetz legt dabei konkrete Anforderungen fest. Webseiten und mobile Anwendungen müssen bestimmte Standards erfüllen, die sich an den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) orientieren.

Um die Einhaltung der Barrierefreiheitsstandards zu überwachen, gibt es Mechanismen zur Kontrolle. Außerdem werden Maßnahmen eingeführt, um die gesetzlichen Vorgaben durchzusetzen. Es gibt auch klare Fristen, die Unternehmen und öffentliche Stellen einhalten müssen, um ihre digitalen Angebote barrierefrei zu machen. Diese Fristen sind im Gesetz festgelegt.
Um den Unternehmen bei der Umsetzung zu helfen, werden Schulungsangebote und Unterstützung bereitgestellt. Diese Angebote sollen es den Unternehmen leichter machen, Barrierefreiheitsmaßnahmen erfolgreich zu implementieren.

Fazit


Digitale Barrierefreiheit ist wichtig, damit jeder Mensch, egal ob mit oder ohne Behinderung, die digitalen Angebote nutzen kann. Wenn du einfache Sprache, klare Strukturen und barrierefreie Funktionen verwendest, machst du das Internet für alle zugänglich. Digitale Barrierefreiheit bringt viele Vorteile und hilft, dass niemand ausgeschlossen wird. Gemeinsam schaffen wir eine digitale Welt, in der jeder mitmachen kann!

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