Cyberangriffe: Darum sind KMU besonders gefährdet

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Hand auf dem Laptop. Über dem Laptop schwebt ein Grafik mit einem Schloss, sowie den Inputs für Benutzername, Passwort und Bestätigen.

Auch wenn Cyberangriffe auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht immer Schlagzeilen machen, stellen sie eine ernsthafte Bedrohung dar und beeinflussen das Leben und die Arbeit vieler Fachkräfte und der von ihnen betreuten Personen. Angriffe auf KMUs haben oft gravierendere Auswirkungen, da sie möglicherweise nicht über die Backup- und Abwehrdienste verfügen, die größere Unternehmen in ihrem Arsenal haben.

Eine durch das Softwareunternehmen Sage durchgeführte Studie zeigt: Im letzten Jahr verzeichneten weltweit knapp die Hälfte aller KMU einen Cybersicherheitsvorfall, ein Viertel sogar mehr als nur einen.

Cyberangriffe auf KMU sind so häufig, weil kleine und mittlere Unternehmen einige der gleichen Informationen, Kundendaten und digitale Infrastrukturen haben, die auch Angriffe auf größere Unternehmen anziehen.

Zum Beispiel speichern viele KMU große Mengen an Zahlungsdaten von Kunden. Wenn Hacker in ihr System eindringen, können sie eine beeindruckende Beute machen – entweder durch eigene Nutzung, um schnellen Profit zu machen, oder durch Verkauf.

In vielen Fällen verwenden Hacker ähnliche Taktiken wie bei Angriffen auf größere Organisationen. Dies macht Angriffe auf KMU besonders problematisch, da die Angriffsmethoden genauso fortschrittlich sind wie die, die Hacker gegen größere Unternehmen einsetzen. Infolgedessen können kleinere Unternehmen leicht von einer Reihe komplexer Angriffe überwältigt werden.

Einige der Angriffe, denen kleine und mittlere Unternehmen ausgesetzt sind, umfassen Malware, Phishing, Ransomware und Insider-Bedrohungen.

Ob zur Geldbeschaffung, zur Sabotage eines Unternehmens oder einfach als Herausforderung – Hacker nutzen häufig die folgenden 7 Arten von Angriffen:

1. Viren und andere Malware

Viren verbreiten sich von einem Computer zum nächsten und müssen von Nutzern versendet werden. Der Begriff „Virus“ wird oft als Sammelbegriff für verschiedene Bedrohungen verwendet, obwohl „Malware“ genauer ist.

Malware bezeichnet jede bösartige Software, die in einem Angriff verwendet wird. Obwohl Viren eine der ältesten Arten von Malware sind, sind sie nach wie vor weit verbreitet. In einigen Fällen kann ein ahnungsloser Benutzer eine Nachricht weiterleiten, die einen Virus enthält. Hacker können Viren auch in scheinbar harmlose Dateien verstecken. Das macht es ihnen leicht, der Aufmerksamkeit mehrerer Benutzer in einem kleinen oder mittleren Unternehmen zu entgehen.

2. Insider-Bedrohungen

Bei einem Insider-Angriff nutzen unzufriedene Mitarbeitende, jemand, der Gewinn machen will, oder jemand, der in Cyber-Spionage oder Vandalismus verwickelt ist, Arbeitsanmeldeinformationen, um sensible Bereiche des Netzwerks zu durchdringen. Da einige Mitarbeitende Zugang zu Zahlungsinformationen, geheimen Unternehmensdaten und sensiblen Mitteilungen haben, können Insider-Bedrohungen ein Unternehmen leicht lahmlegen oder dessen Ruf schädigen.

3. Menschliches Versagen

Menschliches Versagen kann auch als unbeabsichtigte Insider-Bedrohung eingestuft werden. Dies ist meist das Ergebnis unzureichend gesicherter Zugangsdaten, die einem Hacker ermöglichen, sich Zugang zu sensiblen Bereichen des Netzwerks, Arbeitsstationen oder anderen Geräten zu verschaffen. Ein kleines, unbeabsichtigtes Versehen kann erhebliche Folgen haben, insbesondere wenn ein Hacker die Netzwerkstruktur versteht und weiß, wie er die gestohlenen Anmeldeinformationen nutzen kann.

Menschliches Versagen kann auch Ursache für Angriffe sein, bei denen Angreifer physischen Zugang zu sensiblen Bereichen, wie Serverräumen oder Arbeitsstationen, erlangen. Wenn zum Beispiel eine Tür unverschlossen bleibt oder ein Eindringling ins Büro gelassen wird, kann dies den Weg für einen erfolgreichen Angriff ebnen.

4. Ransomware

Ein Ransomware-Angriff beinhaltet, dass ein Hacker die Kontrolle über den Computer eines Benutzers übernimmt, ihn sperrt und ein Lösegeld verlangt, bevor er dem Benutzer den Zugriff auf sein System wieder erlaubt. Ransomware kann auf verschiedenen Computern installiert werden, einschließlich Servern, was es den Benutzern fast unmöglich macht, die Kontrolle zurückzuerlangen. Selbst wenn das Lösegeld bezahlt wird, gibt es keine Garantie, dass du wieder Zugriff auf dein System erhältst.

5. Phishing

Phishing-Angriffe werden durchgeführt, indem Benutzer dazu gebracht werden, sensible Informationen wie Benutzernamen und Passwörter, Adressen, Kreditkarteninformationen und andere Zahlungsinformationen preiszugeben. Der Angreifer nutzt E-Mails, um den Benutzer durch Angst, das Versprechen einer Belohnung oder eines großartigen Angebots oder eine gefälschte Website zu manipulieren, die darauf ausgelegt ist, deren Informationen zu sammeln.

6. Distributed Denial of Service (DDoS)

Jedes Mal, wenn ein Webserver, der deine Website hostet, eine Anfrage von einem anderen Computer erhält, ist er darauf programmiert, darauf zu reagieren. Angreifer nutzen diese Funktion aus, indem sie Millionen von gefälschten Anfragen an den Server eines Opfers senden. Der Webserver verbringt so viel Zeit und Rechenleistung damit, auf jede Anfrage zu reagieren, dass er legitimen Benutzern keinen Zugang gewähren kann.

7. Botnets

Botnets sind automatisierte Werkzeuge, die den Angriffsablauf erleichtern. Sie bestehen aus einer Reihe von internetverbundenen Geräten, die Bots ausführen, die darauf ausgelegt sind, dein System zu infiltrieren. Ein Bot ist ein automatisiertes Programm, das menschliche Aktionen ausführen oder Befehlsfolgen ausführen kann, um Informationen zu stehlen, Spam zu verteilen oder einem Angreifer Zugang zu einem Netzwerk oder Gerät zu ermöglichen.

Die besten Methoden zur Vermeidung von Cyberangriffen auf KMU konzentrieren sich darauf, eine proaktive Haltung einzunehmen, lange bevor ein Angriff zu einer Bedrohung für dein System wird. Durch die Vorbereitung von Mitarbeitenden und Systemen kannst du einen Sicherheitsverstoß verhindern oder die Zeit und den Aufwand minimieren, die zur Wiederherstellung erforderlich sind.

1. Führe eine Sicherheitsbewertung durch

Eine Sicherheitsbewertung ist eine ehrliche, transparente Analyse der Stärke deiner Netzwerksicherheit. Sie umfasst die Identifizierung potenzieller Schwachstellen, einschließlich Mitarbeiter, Anwendungen und Praktiken, die deine Abwehrkräfte schwächen.

2. Schule dein Team

Mitarbeiter mit Wissen über die neuesten Bedrohungen und Taktiken auszustatten, macht sie zu einem zentralen Bestandteil deiner Cybersicherheitslösung. Oft wissen Mitarbeiter nicht, wie eine Bedrohung aussieht, was sie tun sollen, nachdem sie einen Angriff bemerkt haben, und welche Rolle sie bei der Verhinderung und Wiederherstellung spielen. Schulungen und Cyber Awareness Trainings können all diese Fragen klären.

3. Schütze dein Remote-Team mit einem VPN

Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) schützt Remote-Mitarbeitende, indem es alle Daten, die sie senden und empfangen, verschlüsselt. Auf diese Weise kann jemand, der ihre Verbindung ausspioniert – selbst wenn es sich um ein öffentliches, leicht zugängliches Netzwerk handelt – nur verwirrenden Text sehen. Ohne einen Entschlüsselungsschlüssel kann er die gestohlenen Daten nicht lesen oder verwenden.

4. Verwende Antivirensoftware und halte sie aktuell

Erstklassige Antivirensoftware ist oft besser als kostenlose Versionen. Durch die Aktualisierung stellst du sicher, dass du den neuesten Schutz gegen die neuesten Angriffsarten hast.

5. Sichere deine Netzwerke

Durch die Sicherung deiner Netzwerke stellst du sicher, dass nur autorisierte Personen mit den richtigen Anmeldeinformationen Zugang zu sensiblen Daten und Geräten haben. Je strenger deine Zugangsregelungen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Sicherheitsverstoß erlebst.

6. Verwende starke Passwörter

Mitarbeitende, die es leid sind, sich eine endlose Liste von Online-Konten und Passwörtern zu merken, wählen oft eines, das leicht zu merken - und für Hacker leicht zu erraten – ist. Starke, zufällige Passwörter mit komplexen Kombinationen aus Zeichen, Buchstaben und Zahlen können eine wirksame Abschreckung für opportunistische Angreifer sein.

7. Multi-Faktor-Authentifizierung

Bei der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) müssen Benutzer in mehr als einem Schritt Anmeldeinformationen angeben, um ihre Identität zu beweisen. Dies kann Hacker, die nur Zugang zu grundlegenden Informationen wie Benutzernamen und Passwörtern haben, daran hindern, in dein System zu gelangen.

8. Sichere deine Daten durch Backups

Regelmäßige, strategische Backups sind eine deiner stärksten Waffen gegen Ausfallzeiten infolge eines Angriffs. Du kannst einfach auf das letzte Backup zurückgreifen und die Kontrolle über dein System wiedererlangen. Häufige Backups können einen Ransomware-Angriff sogar zu einem relativ kleinen Ereignis machen.

9. Aktiviere erweiterte Firewall-Sicherheit

Durch die Verwendung einer Next-Generation-Firewall (NGFW), die durch die neueste Bedrohungsintelligenz unterstützt wird, kannst du Angriffen einen Schritt voraus sein. Eine NGFW filtert Daten, die in dein Netzwerk gelangen und es verlassen, und sucht nach Paketen, die Bedrohungen enthalten könnten. Diese Pakete werden automatisch verworfen, wodurch dein Netzwerk und seine Benutzer sicher bleiben.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind aufgrund begrenzter Ressourcen und fehlender Backup- und Abwehrmaßnahmen besonders anfällig für Cyberangriffe. Diese Angriffe, die oft genauso komplex wie bei größeren Unternehmen sind, zielen auf wertvolle Daten wie Zahlungsinformationen ab. Zu den häufigsten Bedrohungen gehören Malware, Phishing, Ransomware und Insider-Bedrohungen. Durch proaktive Sicherheitsstrategien wie regelmäßige Schulungen, den Einsatz von VPNs, starke Passwörter und erweiterte Firewalls können KMU ihre Sicherheitslage verbessern und das Risiko von Cyberangriffen minimieren.

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