Rechtliche Aspekte für Start-ups: Die wichtigsten Basics

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Rechtliche Aspekte für Start-ups: Zwei Unternehmerinnen reden in einen Meetingraum mit Glaswänden und zeigen auf ein Dokument, das auf dem Tisch liegt.
Der Start eines Unternehmens ist aufregend, aber auch voller rechtlicher Herausforderungen. Von der richtigen Rechtsform bis zu wichtigen Verträgen – die rechtliche Absicherung bildet das Fundament für den Erfolg deines Start-ups. In diesem Artikel zeigen wir dir die wichtigsten Basics, die du als Gründer kennen musst, um dein Unternehmen auf sicheren rechtlichen Beinen zu starten.

Rechtliche Grundlagen für Start-ups: Das solltest du wissen


Der Aufbau eines Start-ups bringt viele Herausforderungen mit sich – nicht zuletzt im rechtlichen Bereich. Damit du von Anfang an auf sicheren Beinen stehst und rechtliche Stolperfallen vermeidest, solltest du diese grundlegenden Punkte beachten. Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die du als Gründer kennen und umsetzen solltest.

1. Die richtige Rechtsform wählen

Die Wahl der passenden Rechtsform ist entscheidend für den Erfolg deines Start-ups. Sie bestimmt, wie du haftest, welche Steuern fällig werden und wie flexibel du bist. Für den Anfang eignen sich oft die UG (haftungsbeschränkt) oder die GmbH, da sie deine persönliche Haftung auf das Gesellschaftsvermögen begrenzen. Überlege gut, was zu deinem Geschäftsmodell und deinen Plänen passt.

Hier findest du eine Übersicht über die wichtigsten Rechtsformen, die für Start-ups infrage kommen:

1.1 Einzelunternehmen

Das Einzelunternehmen ist die einfachste und schnellste Form, ein Unternehmen zu gründen. Es ist ideal für Solo-Gründer, die ohne großen Aufwand starten möchten. Allerdings haftest du hier mit deinem gesamten privaten Vermögen für die Schulden deines Unternehmens. Dies kann ein erhebliches Risiko darstellen, vor allem bei finanziellen Problemen.

1.2 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

Die GbR eignet sich, wenn du mit mindestens einer weiteren Person gründest. Sie ist ebenfalls leicht und kostengünstig zu gründen, erfordert aber eine klare vertragliche Regelung zwischen den Gesellschaftern, um Konflikte zu vermeiden. Auch hier haftet ihr mit eurem Privatvermögen.

1.3 UG (haftungsbeschränkt)

Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine beliebte Wahl für Start-ups, da sie eine beschränkte Haftung bietet und bereits mit einem Stammkapital ab 1 Euro gegründet werden kann. Sie eignet sich besonders für Gründer, die wenig Kapital zur Verfügung haben, aber ihr privates Vermögen schützen möchten.

1.4 GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)

Die GmbH ist die am häufigsten gewählte Rechtsform für Start-ups mit mehreren Gesellschaftern oder größeren Wachstumsambitionen. Sie bietet eine umfassende Haftungsbeschränkung und wird von Geschäftspartnern und Investoren als professionell wahrgenommen. Allerdings benötigst du ein Mindestkapital von 25.000 Euro, wovon 12.500 Euro bei der Gründung eingezahlt werden müssen.

1.5 Aktiengesellschaft (AG)

Die AG ist vor allem für Start-ups interessant, die schnell wachsen und später Kapital über Investoren oder die Börse aufnehmen wollen. Die Gründung ist allerdings mit hohen Anforderungen und Kosten verbunden, weshalb sie sich eher für größere Unternehmen eignet.

Tipps zur Wahl der richtigen Rechtsform

Prüfe zunächst, wie viel Kapital dir für die Gründung deines Start-ups zur Verfügung steht, da dies einen großen Einfluss auf die Wahl der Rechtsform hat. Überlege außerdem, ob du alleine oder gemeinsam mit Partnern gründen möchtest, da manche Rechtsformen speziell für mehrere Gesellschafter ausgelegt sind. Berücksichtige dabei auch das Risiko deines Geschäftsmodells und entscheide, ob du eine persönliche Haftung vermeiden möchtest, um dein Privatvermögen zu schützen. Schließlich solltest du dir Gedanken darüber machen, wie wichtig dir Flexibilität und ein geringer Verwaltungsaufwand sind, da diese Faktoren je nach Rechtsform unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Hier findest du weitere wichtige Informationen zur Wahl der Rechtsform.

2. Gründervertrag: Klarheit unter den Mitgründern

Wenn du mit mehreren Leuten gründest, ist ein Gründervertrag ein absolutes Muss. Er regelt, wer welche Aufgaben übernimmt, wie Anteile verteilt werden und was passiert, wenn jemand aussteigen möchte. Klare Absprachen im Vorfeld verhindern Streit und sorgen dafür, dass alle wissen, woran sie sind. Je detaillierter der Vertrag, desto sicherer bist du für die Zukunft aufgestellt.

3. Gewerbeanmeldung und steuerliche Pflichten

Jedes Start-up braucht eine offizielle Anmeldung. In den meisten Fällen musst du dein Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden. Anschließend meldest du dich beim Finanzamt und beantragst eine Steuernummer.

4. Schütze dein geistiges Eigentum


Du möchtest nicht, dass jemand deine Ideen kopiert? Dann solltest du dein geistiges Eigentum schützen. Melde eine Marke an, wenn du einen besonderen Namen oder ein Logo verwendest und prüfe, ob deine Innovation durch ein Patent geschützt werden kann. Wenn du mit externen Partnern arbeitest, schließe unbedingt Geheimhaltungsvereinbarungen (NDAs) ab.

Erfahre beim DPMA mehr zum Thema Markenschutz.

5. Verträge und AGB


Sauber formulierte Verträge schützen dich vor rechtlichen Problemen. Egal ob mit Kunden, Partnern oder Lieferanten: Es ist wichtig, genau festzulegen, wer was liefert, wann bezahlt wird und was bei Problemen passiert. Für den Verkauf an viele Kunden solltest du außerdem Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) erstellen, um die Regeln deiner Geschäftsbeziehung festzulegen.

6. Datenschutz und DSGVO

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt für alle Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten. Dazu gehört schon die Erhebung von E-Mail-Adressen oder das Nutzen eines Kontaktformulars. Du brauchst eine klare Datenschutzerklärung auf deiner Website, solltest Daten sicher speichern und bei Bedarf Verträge mit Dienstleistern abschließen. Wenn du unsicher bist, hol dir einen Experten dazu, um Bußgelder zu vermeiden.


7. Mitarbeiter einstellen

Wenn du dein Team erweiterst, musst du einige rechtliche Vorgaben beachten. Dazu gehören korrekte Arbeitsverträge, die Anmeldung deiner Mitarbeiter bei der Sozialversicherung und die Abführung von Lohnsteuer. Stelle sicher, dass du dich an die Vorschriften zu Arbeitszeiten, Urlaub und Kündigungsfristen hältst.

8. Versicherungen: Deine Absicherung


Unvorhersehbare Ereignisse können auch deinem Start-up schaden. Eine Betriebshaftpflichtversicherung schützt dich, wenn durch deine Produkte oder Dienstleistungen Schäden entstehen. Arbeitest du beratend, ist eine Berufshaftpflichtversicherung sinnvoll. Für rechtliche Streitigkeiten kann eine Rechtsschutzversicherung nützlich sein. So bist du für den Ernstfall gewappnet.

9. Finanzierung und Investoren

Wenn du Investoren ins Boot holst, musst du sicherstellen, dass Beteiligungsverträge gut durchdacht und rechtlich einwandfrei sind. Sie legen fest, welche Rechte Investoren haben und wie sie am Erfolg beteiligt werden. Nutze hier juristische Unterstützung, um deine Interessen zu schützen. Informiere dich auch über staatliche Förderprogramme oder Start-up-Darlehen, um deine Finanzierung zu sichern.

10. Branchenspezifische Regularien


Je nach Geschäftsfeld gelten zusätzliche Vorschriften. In der Lebensmittelbranche musst du zum Beispiel Hygienestandards erfüllen und bei Produkten Sicherheitsrichtlinien beachten. Prüfe genau, welche Regeln für dich gelten, damit du später keine bösen Überraschungen erlebst.

Fazit: Der rechtliche Fahrplan für deinen Start-up-Erfolg


Die rechtliche Absicherung ist ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Gründung eines Start-ups. Um von Anfang an auf sicheren Füßen zu stehen, ist es wichtig, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf RechtsformVerträgegeistiges Eigentum und steuerliche Pflichten zu treffen. Mit einer fundierten Planung und der Beachtung der wichtigsten rechtlichen Grundlagen kannst du dein Unternehmen nicht nur schützen, sondern auch für zukünftigen Erfolg wappnen.

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