Qualitätsmanagement in KMU

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Zwei Mitarbeiter in einer Produktionshalle führen einen Qualitätscheck eines Bauteils durch

Qualität – ein Merkmal, das schwer wiegt bei einer Kaufentscheidung. Ein Produkt oder eine Dienstleistung sollte den Ansprüchen der Kundschaft entsprechen. Qualitätsbewusstsein ist nach außen hin ein verkaufsförderndes Argument. Nicht umsonst werben Unternehmen mit Aussagen wie »beste Qualität«, »deutsche Qualität« und verschiedenen Siegeln, die »geprüfte Qualität« versprechen.

Aber wie verhält es sich innerhalb eines Unternehmens? Welchen Einfluss hat Qualität hier? Profitiert auch das Management eines kleinen oder mittleren Unternehmens von einem Qualitätsmanagement-System?

Qualität ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Das gilt sowohl in Bezug auf die Kundenzufriedenheit als auch auf interne Prozesse und das Management.

Effektive Qualitätsmanagement-Systeme bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Die Implementierung von Qualitätsmanagement-Methoden wie ISO 9001, Total Quality Management, Six Sigma, Lean Management oder Kaizen lohnt sich. Damit können Unternehmen ihre Effizienz steigern, Kosten senken und Risiken minimieren.

Die Entwicklung und Umsetzung eines Qualitätssicherungs-Programms erfordert klare Schritte. Dazu zählen die Festlegung von Geschäftszielen, Identifizierung kritischer Erfolgsfaktoren, Einbeziehung von Stakeholdern, Feedback-Einholung, Anpassung und Ergebnismessung.

Qualitätsmanagement (QM) ist ein systematischer Ansatz zur Planung, Lenkung und Verbesserung der Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen.

Qualitätsmanagement umfasst im Wesentlichen:

Qualitätsplanung: Festlegung von Qualitätszielen, -standards und -anforderungen, die den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden entsprechen.

Qualitätslenkung: Die Implementierung von Prozessen und Verfahren, um sicherzustellen, dass Produkte und Dienstleistungen die festgelegten Qualitätsstandards erfüllen.

Qualitätssicherung: Die Durchführung von Aktivitäten zur Überwachung und Überprüfung von Prozessen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen erfüllt werden.

Qualitätsverbesserung: Die kontinuierliche Analyse der Prozesse. Ziel ist die Beseitigung von Schwachstellen. Auf der Grundlage von Daten und Rückmeldungen werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung ergriffen.

Die Berührungsängste mancher Unternehmen mit dem Thema Qualitätsmanagement sind durchaus verständlich. Schließlich steht es im Ruf, einen hohen finanziellen und personellen Aufwand zu erfordern. Dabei gibt es viele gute Gründe, ein wirksames Qualitätsmanagement einzuführen.

Unter anderem zählen dazu:

Zufriedene Kundinnen und Kunden:

Durch qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen können Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Kundschaft steigern. Dies wiederum führt zu einer stärkeren Kundenbindung, positiver Mundpropaganda und wiederkehrenden Geschäften.

Abheben von der Masse

Ein etabliertes Qualitätsmanagement ermöglicht zuverlässige Produkte und Dienstleistungen. Wer diese liefert, kann sich von der Konkurrenz abheben, indem er Anforderungen erfüllt oder übertrifft.

Steigerung der Effizienz: 

Nahezu alle Qualitätsmanagement-Methoden zielen darauf ab, Verschwendung, Redundanz und ineffiziente Prozesse zu beseitigen. Dies führt zu einer Steigerung der betrieblichen Effizienz und Produktivität.

Verringerte Kosten:

Durch die Vermeidung von Fehlern, Ausschuss und Nacharbeit können Unternehmen Kosten senken und ihre Rentabilität verbessern.

Minimierung von Risiken: 

Ein strukturiertes Risikomanagement im Rahmen des Qualitätsmanagements ermöglicht es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. So können geeignete Maßnahmen zur Minimierung von Risiken ergriffen werden. Dies wiederum führt zu einer erhöhten Stabilität des Unternehmens.

Zugang zu neuen Märkten:

Die Einhaltung global anerkannter Qualitätsstandards stärkt das Vertrauen potenzieller Kunden. Dies kann den Zugang zu neuen Märkten erleichtern.

Engagiertere Mitarbeitende:

Die Einbeziehung der Mitarbeitenden in Qualitätsverbesserungs-Initiativen kann deren Motivation, Zufriedenheit und Engagement erhöhen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Produktivität und die Arbeitsatmosphäre aus.

Unternehmen benötigen eine solide Grundlage, um ihre Produkte und Dienstleistungen erfolgreich anbieten zu können. Ein Qualitätssicherungs-Pogramm ermöglicht es, die Zuständigkeiten der Mitarbeitenden besser zu strukturieren. Es hilft, Fehler zu vermeiden und die Einhaltung von Vorschriften innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten.

Bei der Entwicklung und Umsetzung eines Qualitätssicherungsprogramms sind jedoch einige Punkte zu beachten. Die folgenden Schritte sollten dabei befolgt werden:

Schritt 1: Festlegung der Geschäftsziele

Der erste Schritt besteht darin, sich ein Bild davon zu machen, wohin das Unternehmen in Zukunft gehen soll. Dazu sind präzise, messbare und erreichbare Ziele notwendig. 

Schritt 2: Definition der kritischen Erfolgsfaktoren

Es ist wichtig, aufzuzeigen, was den Erfolg des Qualitätssicherungs-Programms ausmacht. Zu diesen Faktoren können ein verbesserter Kundendienst und technische Teams, Qualitäts-Produkte oder -dienstleistungen und finanzielle Sicherheit gehören. Liste diese Erfolgsfaktoren auf, um sicherzustellen, dass der Fortschritt des Programms überwacht werden kann.

Schritt 3: Stakeholder identifizieren

Identifiziere die wichtigsten Zielgruppen deines Qualitätssicherungs-Programms. Wenn klar ist, was diese Gruppen brauchen, kannst du Techniken entwickeln, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Diese Gruppen können Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter u.v.m. sein.

Schritt 4: Feedback einholen

Während der Umsetzung der Qualitätssicherungs-Maßnahmen empfiehlt es sich, Diskussionen oder Umfragen durchzuführen. Das ermöglicht, Fehler zu erkennen und zu beheben. Auch Kundenfeedback ist dabei wertvoll. Es hilft, zu erfahren, was die Kundschaft über die angebotenen Dienstleistungen und das Unternehmen im Allgemeinen denken. 

Schritt 5: Raum für Anpassungen schaffen

Sobald das Feedback vorliegt, können Lücken analysiert und die Standard-Arbeitsanweisungen verbessert werden.

Schritt 6: Ergebnisse messen

Eines der Ziele eines Qualitätssicherungs-Programms ist es, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Wenn das Programm einer Organisation dieses Ziel nicht erreicht, müssen einige Änderungen vorgenommen werden.

Hier kommen die zu Beginn festgelegten messbaren Ziele ins Spiel, um zu bewerten, ob die Ziele erreicht wurden. Wenn die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen, muss das Qualitätssicherungs-Programm überdacht und korrigiert werden.

Es gibt verschiedene Qualitätsmanagement-Systeme (QM-Systeme), die je nach den spezifischen Anforderungen für dein Unternehmen geeignet sein können. Für welches QM-System sich ein Unternehmen letztendlich entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Branche des Unternehmens, seine Größe, seine Ziele und seine Ressourcen spielen eine Rolle. 

Einige beliebte Möglichkeiten sind:

ISO 9001: ISO 9001 ist ein global anerkannter Standard für Qualitätsmanagementsysteme. Das System kann an die individuellen Bedürfnisse von KMU angepasst werden. 

Total Quality Management (TQM): TQM ist ein systematischer Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität in Unternehmensbereichen. Es umfasst Prozessverbesserungen, Mitarbeiterschulungen, Kundenorientierung und eine starke Führung.

Six Sigma: Six Sigma ist eine Methode zur Prozessverbesserung. Sie zielt darauf ab, Fehler zu reduzieren oder zu eliminieren. Qualität wird dabei durch den Einsatz statistischer Methoden und strukturierter Prozesse erreicht. Sie ist besonders wirksam bei der Reduzierung von Verschwendung und der Steigerung der Effizienz.

Lean Management: Lean Management konzentriert sich auf die Maximierung des Kundennutzens. Dies erfolgt durch die Beseitigung von Verschwendung und ineffizienten Prozessen. Es zielt darauf ab, den Wertfluss zu optimieren und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern.

Kaizen: Kaizen ist ein japanisches Konzept, bei dem die kontinuierliche Verbesserung durch kleine Schritte im Vordergrund steht. Es ermutigt alle Mitarbeitenden, sich aktiv an der Identifizierung und Umsetzung von Verbesserungsmöglichkeiten zu beteiligen.

Qualität ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Das gilt nicht nur im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit, sondern auch für die internen Prozesse und das Management. Effektive QM-Systeme bieten die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und Risiken zu minimieren.

Durch Qualitätsmanagement-Methoden wie ISO 9001, Total Quality Management, Six Sigma, Lean Management oder Kaizen können Unternehmen langfristige Wettbewerbsvorteile erzielen.

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