Brand Building: Kostenfalle oder unverzichtbare Strategie?
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"Sobald mein Unternehmen läuft, werde ich in den Markenaufbau investieren."
Kommt dir das bekannt vor? Diese Denkweise ist unter KMU weit verbreitet. Sie konzentrieren sich auf Marketing und Vertrieb, vergessen aber, dass ihr Unternehmen neben dem Geschäft auch eine Marke ist.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, durch Botschaften, Marketing und Interaktionen emotionale Bindungen zu deinem Publikum aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Deine Marke ist das wertvollste Gut deines Unternehmens, und wenn sie richtig gepflegt wird, sind die Vorteile und der Nutzen sofort messbar.
In den frühen Phasen des Aufbaus einer Markenidentität wirst du wahrscheinlich auf einige gängige Branding-Mythen stoßen. Leider glauben zu viele Unternehmen an diese Mythen, was ihnen langfristig schadet.
Hier sind die drei gängigsten Mythen über das Branding:
Branding-Mythos Nummer 1: "Branding ist nur wichtig, wenn ich wachse"
Unterschätze nicht das stärkste Element deines Unternehmens. Gut gemachtes Branding macht aus deinem Produkt oder deiner Dienstleistung etwas Einzigartiges: den besonderen Mehrwert, den du deiner Zielgruppe bietest.
Mit anderen Worten: Branding ist nicht nur relevant, sondern in jeder Phase deines Unternehmens entscheidend. Um Aufmerksamkeit zu erregen, muss deine Marke attraktiv sein. Nur weil du eine Marke entwickelt hast, heißt das noch lange nicht, dass dein Zielpublikum in Scharen zu dir strömt. Die Marke muss auch deine Werte und Lösungen vermitteln.
Branding-Mythos Nummer 2: "Ich kann mir diese Ausgaben nicht leisten!"
Branding ist nicht nur eine Ausgabe. Es ist eine Investition in einen Vermögenswert - vielleicht deinen größten. Der Wert deiner Marke setzt sich aus Komponenten wie Verbraucherbewusstsein, assoziierten Qualitäten und Loyalität zusammen.
Obwohl diese immateriellen Aspekte schwer zu bewerten sind, heißt das nicht, dass man nicht in dieses wichtige Asset investieren sollte. Die beste Art und Weise, sich mit der immateriellen Natur dieses Vermögenswerts auseinanderzusetzen, ist die Erfassung und der Aufbau einer Geschichte.
Hier kommt Story-Telling ins Spiel: Story-Telling im Marketing bezeichnet die Praxis, mit Geschichten für eine Marke, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu werben. Anstatt nur Informationen und Daten zu präsentieren, erzählen Unternehmen Geschichten, die Emotionen wecken und die Aufmerksamkeit der Zielgruppe fesseln. Indem du authentische und spannende Geschichten erzählst, können du und deine Marke starke emotionale Bindungen zu deinem Publikum aufbauen und dir langfristige Erfolge sichern.
Das führt uns zu der nächsten logischen Frage: Wie viel Geld sollte für diese Investition im Budget vorgesehen werden? Eine gute Faustregel ist, 12 - 15 % oder mehr der Anfangsinvestition in das Branding zu investieren. Wie viel genau hängt von deiner Branche ab. Dieser Betrag kann dann für einen Branding-Strategen, Grafik- und Webdesigner, Texter, Marketingexperten, Social-Media-Experten und verwandte Ressourcen verwendet werden.
Branding-Mythos Nummer 3: "Branding ist zu kompliziert für mein Unternehmen"
Der Mythos, dass Branding alles komplizierter macht, hält sich hartnäckig. In den meisten Fällen ist es jedoch komplizierter, nicht in das Branding zu investieren.
Eine Investition in deine Markenstrategie lohnt sich, egal wie "einfach" du dein Unternehmen einschätzt. Organisiere dich. Identifiziere deine Geschichte. Mache sie klar, kohärent und wiederholbar.
Es ist weniger kompliziert, künftige Entscheidungen auf der Grundlage einer Reihe von Branding-Richtlinien zu treffen, als die eigene Geschichte jedes Mal neu zu erfinden, wenn du eine Werbekampagne oder einen E-Mail-Verteiler startest.
Du möchtest, dass Menschen sich an dein Produkt oder deine Dienstleistung erinnern, ein Problem lösen oder sich gut fühlen. Jetzt musst du deine guten Absichten und deine Markengeschichte nach außen kommunizieren, ohne in der Masse unterzugehen.
Hier sind einige der besten Branding-Ideen für kleine Unternehmen, um sich von der Konkurrenz abzuheben:
Sei lieber unvergesslich als modern.
Die meisten Menschen sind bekanntlich Gewohnheitstiere. Sie fühlen sich am wohlsten mit Dingen, die sie wiedererkennen und mit denen sie vertraut sind.
Nicht überzeugt? Die Lufthansa hat 2018 ihr klassisches, jahrzehntelang bewährtes Logo in eine modernere Version umgewandelt. Leider stieß diese Veränderung bei vielen langjährigen Kunden auf wenig Begeisterung. Sie vermissten das vertraute Logo und die damit verbundene Tradition.
Es gibt dabei eine wichtige Lektion zu lernen: Sei lieber einprägsam als modern. Wenn die Öffentlichkeit das aktuelle Branding des Unternehmens wiedererkennt und sich mit dem Produkt wohlfühlt, warum sollte man dann an einer guten Sache rütteln?
Aktualisiere und überwache deine Social-Media-Präsenz.
Wer seine Marke stärken will, muss sie zu den Menschen bringen - und die sind auf Social-Media-Plattformen unterwegs. Wenn du nur auf Instagram vertreten bist, ist es vielleicht an der Zeit, ein Profil auf anderen Seiten zu erstellen. Schau dir beispielsweise TikTok, Facebook und Snapchat an.
Wenn du Social-Media-Profile auf diesen Seiten erstellst, achte darauf, dass das Markenimage, die Stimmung und die Botschaften konsistent sind. Wenn du das nicht tust, verwirrst du dein Publikum und verwässerst die Markenidentität, die du aufbauen möchtest.
Hole dir Kunden und Influencer, die im Namen deiner Marke arbeiten.
Eine starke Marke ist eine Marke, über die gesprochen wird. Fans zu gewinnen, um zu helfen, die Marke zu stärken, kann zu schnelleren und besseren Ergebnissen führen. Taktiken wie die Aufforderung an deine Kunden zum Verfassen von Online-Bewertungen haben großen Erfolg.
Liefere Inhalte, die dein Publikum nutzen kann.
Deine Zielgruppe ist in erster Linie im Internet unterwegs, um nach Informationen zu suchen, die ihr bei der Entscheidung für ein Produkt oder eine Dienstleistung helfen.
Dieser Prozess findet lange vor der Wahl einer Marke statt. Dies gibt dir die Möglichkeit, ihnen die gesuchten Informationen zu liefern und Markenbewusstsein zu schaffen. Sobald der Inhalt in ihrem Leben angewendet werden kann und ihnen den erhofften Wert bietet, werden sie anfangen, Fachwissen mit deiner Marke in Verbindung zu bringen.
Beziehe Stellung und vertrete deine Werte.
Eine starke Marke repräsentiert etwas. Es ist erfrischend, wenn Kunden sehen, dass sich eine Marke auf bestimmte Werte konzentriert, die repräsentieren, wofür oder auch wogegen sie ist.
Das kann der Einsatz für soziale Gerechtigkeit sein, für die Umwelt oder für bestimmte Geschäftspraktiken. Wofür du dich auch entscheidest, mach deutlich, dass das, wofür du stehst, Teil deiner Marke ist.
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