Der Online-Handel boomt und bietet Unternehmen unzählige Möglichkeiten, ihre Produkte und Dienstleistungen einem breiten Publikum anzubieten. Doch mit den Chancen kommen auch Herausforderungen, insbesondere im Bereich des EU-Rechts. Ein Verstoß gegen diese Vorschriften kann schnell zu kostspieligen Abmahnungen führen. In diesem Artikel erfährst du, wie du als Online-Händler Abmahnungen vermeidest und rechtlich auf der sicheren Seite bleibst.

Wichtige Inhalte für deinen Online-Shop

Impressumspflicht

Ein vollständiges und korrektes Impressum ist ein Muss für jeden Online-Shop. Das Impressum muss leicht auffindbar und direkt erreichbar sein. Folgende Angaben dürfen nicht fehlen:

  • Name und Anschrift des Anbieters

  • Kontaktdaten (E-Mail und Telefonnummer)

  • Angaben zur schnellen elektronischen Kontaktaufnahme

  • Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister oder Genossenschaftsregister, in das das Unternehmen eingetragen ist, und die entsprechende Registernummer

  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, falls vorhanden

Datenschutz

Seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 hat der Datenschutz im E-Commerce eine noch größere Bedeutung erlangt. Achte darauf, dass deine Datenschutzerklärung transparent und leicht verständlich ist. Sie sollte folgende Informationen enthalten:

  • Name und Kontaktdaten des Verantwortlichen

  • Zweck und Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung

Nutze zudem SSL-Zertifikate, um die Übertragung personenbezogener Daten zu sichern und stelle sicher, dass deine Software und Systeme regelmäßig aktualisiert und gesichert werden. Speichere nur die Daten, die unbedingt erforderlich sind und implementiere klare Richtlinien zur Löschung von Daten, die nicht mehr benötigt werden.

Widerrufsbelehrung

Verbraucher haben bei Online-Käufen ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Eine korrekte Widerrufsbelehrung ist daher zwingend erforderlich. Fehlerhafte oder fehlende Widerrufsbelehrungen gehören zu den häufigsten Abmahngründen im E-Commerce. Achte darauf, dass sie:

  • klar und verständlich formuliert ist

  • den Verbraucher über das Widerrufsrecht informiert

  • die Widerrufsfrist und die Bedingungen für die Ausübung des Widerrufsrechts erläutert

Preisangabenverordnung

Die Preisangabenverordnung regelt die Pflicht zur Angabe von Endpreisen inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer und aller sonstigen Preisbestandteile. Bei Produkten, die nach Gewicht, Volumen, Länge oder Fläche angeboten werden, muss zudem der Grundpreis (Preis pro Einheit) angegeben werden. Auch die Versandkosten müssen klar und deutlich angegeben werden.

Kennzeichnungspflichten

Viele Produkte unterliegen speziellen Kennzeichnungspflichten. Dazu zählen unter anderem:

  • Lebensmittel: Angaben zu Zutaten und Nährwerten

  • Textilien: Materialzusammensetzung

  • Elektrogeräte: Energieeffizienzklasse

Urheber- und Markenrecht

Bilder, Texte und andere Inhalte, die du in deinem Online-Shop verwendest, müssen urheberrechtlich unbedenklich sein. Verwende nur eigene Bilder oder solche, für die du die entsprechenden Nutzungsrechte besitzt. Gleiches gilt für Markenrechte: Achte darauf, dass du keine geschützten Marken oder Logos ohne Erlaubnis nutzt.

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Die AGB sind für jeden Online-Shop unverzichtbar. Sie regeln die Vertragsbedingungen zwischen dem Verkäufer und dem Käufer und schaffen Rechtssicherheit für beide Parteien. Die AGB sollten klar und verständlich formuliert sein und folgende Punkte umfassen:

  • Geltungsbereich: Für welche Geschäfte gelten die AGB?

  • Vertragsschluss: Wie kommt der Vertrag zustande?

  • Preise und Zahlungsbedingungen: Wie werden Preise angegeben und welche Zahlungsmethoden werden akzeptiert?

  • Lieferbedingungen: Wie und wann erfolgt die Lieferung?

  • Haftung und Gewährleistung: Welche Rechte hat der Kunde bei Mängeln?

  • Datenschutz: Wie werden die Daten des Kunden verarbeitet?

Produktbeschreibungen

Produktbeschreibungen sind das Aushängeschild eines jeden Online-Shops. Sie sollten nicht nur informativ und ansprechend sein, sondern auch den rechtlichen Vorgaben entsprechen. Hier sind die wesentlichen Anforderungen:

  • Beschreibe das Produkt so genau wie möglich: Dazu gehören Größe, Farbe, Material, technische Daten und besondere Eigenschaften. 

  • Erkläre, wofür das Produkt geeignet ist und wie es verwendet werden kann. 

  • Weise auf spezielle Pflegehinweise oder Sicherheitsvorkehrungen hin.

  • Informiere über bestehende Garantie- und Gewährleistungsansprüche.

Fazit

Das E-Commerce bietet zahlreiche Möglichkeiten, birgt aber auch rechtliche Fallstricke. Indem du die oben genannten Punkte beachtest und regelmäßig überprüfst, kannst du Abmahnungen vermeiden. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, einen spezialisierten Anwalt zu Rate zu ziehen, um auf der sicheren Seite zu bleiben. So kannst du dich voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren: den erfolgreichen Verkauf deiner Produkte und Dienstleistungen.

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  • Tipps und Tricks für deine Datenschutzerklärung
  • Impressum und Cookie-Banner: Was gibt es zu beachten?
  • Die wichtigsten EU-Vorgaben in 2024
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