Wenn wir über Website-Performance sprechen, geht es längst nicht mehr nur darum, wie „schnell“ eine Seite ist. Google hat mit den Core Web Vitals einen Standard geschaffen, der ganz konkret misst, wie gut sich eine Website für Besucher:innen anfühlt. Und das hat direkte Auswirkungen aufs Ranking. Je besser die Werte, desto höher die Sichtbarkeit in der Google-Suche – und desto wahrscheinlicher ist es, dass Nutzer:innen auf der Seite bleiben und konvertieren. In diesem Beitrag schauen wir uns gemeinsam an, was die Core Web Vitals genau sind, welche Metriken dazugehören, warum sie so wichtig sind – und wie du sie ganz praktisch optimieren kannst.
Was sind Core Web Vitals?
Die Core Web Vitals sind eine von Google definierte Sammlung von Metriken, mit denen sich die Nutzererfahrung auf einer Website messen lässt. Dabei geht es nicht um subjektive Eindrücke, sondern um messbare Werte wie Ladegeschwindigkeit, visuelle Stabilität und Reaktionszeit. Diese Kennzahlen sollen sicherstellen, dass deine Website nicht nur technisch sauber läuft, sondern auch ein positives Nutzungserlebnis bietet – auf Mobilgeräten genauso wie am Desktop.
Die drei wichtigsten Metriken dabei sind: Largest Contentful Paint (LCP), Cumulative Layout Shift (CLS) und Interaction to Next Paint (INP). Jede dieser Kennzahlen deckt einen bestimmten Aspekt der User Experience ab – und sie alle zählen direkt in das Google-Ranking ein.
Die drei Hauptmetriken der Core Web Vitals
Largest Contentful Paint (LCP)
Der LCP misst, wie lange es dauert, bis das größte sichtbare Inhaltselement auf dem Bildschirm erscheint. Das kann ein großes Bild, ein Hero-Text oder ein anderer markanter Inhalt sein. Besonders auf mobil optimierten Seiten ist das oft der erste Eindruck – und der zählt. Laut Ryte sollte der LCP unter 2,5 Sekunden liegen, um als gut zu gelten.
Warum das wichtig ist? Ganz einfach: Wenn Besucher:innen länger warten müssen, bis etwas Relevantes erscheint, steigt die Absprungrate. Ein schneller LCP sorgt für einen flotten Einstieg – und hält die Aufmerksamkeit.
Cumulative Layout Shift (CLS)
CLS steht für visuelle Stabilität. Diese Metrik misst, wie sehr sich das Layout einer Seite während des Ladens verändert. Du kennst das vielleicht: Du willst gerade auf einen Button klicken – und plötzlich springt er weg, weil sich oben ein Bild nachgeladen hat. Das ist genau das, was der CLS bewertet.
Laut Ryte liegt der empfohlene Wert bei unter 0,1. Alles darüber sorgt für Frustration – besonders auf mobilen Geräten, wo Platz ohnehin knapp ist. Ein stabiler Aufbau sorgt für eine angenehmere Nutzererfahrung und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer:innen länger bleiben.
Interaction to Next Paint (INP)
INP ist der jüngste Zugang bei den Core Web Vitals und ersetzt seit März 2024 den bisherigen FID-Wert. Diese Metrik misst die Zeit, die zwischen einer Nutzerinteraktion (z. B. Klick, Tastendruck) und der nächsten visuellen Reaktion vergeht. Kurz: Wie „snappy“ fühlt sich deine Website an?
Ein guter INP-Wert liegt bei unter 200 Millisekunden (OMR, Ryte). Je schneller deine Seite reagiert, desto reibungsloser wirkt die Interaktion – und desto zufriedener sind deine Besucher:innen.
Warum sind Core Web Vitals wichtig für SEO?
Google hat die Core Web Vitals als Rankingfaktor eingeführt, weil sie ein objektives Maß für die Qualität der Nutzererfahrung darstellen. Inhalte können noch so gut sein – wenn die Seite lahmt oder schlecht reagiert, verlieren Nutzer:innen schnell die Geduld. Und das merkt sich Google.
Deshalb gilt: Wer seine Core Web Vitals im Griff hat, verbessert nicht nur das Nutzungserlebnis, sondern auch die eigene Sichtbarkeit in den Suchergebnissen. Vor allem in umkämpften Märkten kann das den entscheidenden Unterschied machen.
Wie kann man Core Web Vitals messen?
Zum Glück musst du die Werte nicht manuell ausrechnen. Google stellt gleich mehrere Tools bereit, mit denen du deine Core Web Vitals messen und analysieren kannst:
Google PageSpeed Insights: Hier bekommst du auf einen Blick deine aktuellen Werte für LCP, CLS und INP – inklusive Optimierungsvorschlägen.
Google Lighthouse: Dieses Tool läuft direkt im Chrome-Browser (DevTools) und liefert eine technische Analyse der Seite.
Google Search Console: Wenn du deine Website hier verbunden hast, findest du unter „Seitenerlebnis“ einen detaillierten Bericht über deine Core Web Vitals – basierend auf echten Nutzerdaten. Einfach mal deine Domain bei PageSpeed Insights eingeben – du wirst sofort sehen, wo es noch hakt.
Tipps zur Optimierung der Core Web Vitals
Verbesserung des Largest Contentful Paint (LCP)
Um den LCP zu verbessern, solltest du:
- Die Server-Reaktionszeiten reduzieren – beispielsweise durch Caching oder Hosting-Optimierungen.
- Große Inhalte effizient laden – Bilder komprimieren, Lazy Loading nutzen und CSS/JS-Dateien minimieren.
- Ein CDN einsetzen, um statische Inhalte schnell auszuliefern, besonders bei internationaler Zielgruppe.
Reduzierung des Cumulative Layout Shift (CLS)
Ein stabiler Seitenaufbau entsteht durch:
- Feste Größenangaben bei Bildern, Videos und iframes.
- Vermeidung von dynamischen Inhalten, die sich nachträglich einfügen und das Layout verschieben.
- Eine definierte Ladeabfolge – z. B. zuerst sichtbare Inhalte, dann Scripts oder Ads.
Optimierung des Interaction to Next Paint (INP)
Damit deine Seite schnell auf Nutzeraktionen reagiert, hilft:
- JavaScript zu reduzieren oder zu optimieren – z. B. durch Aufteilung in kleinere, asynchron ladbare Dateien.
- Unnötige Drittanbieter-Skripte zu entfernen, die die Interaktivität bremsen.
- Browser-Caching einzusetzen, um Ressourcen schneller zu laden und darzustellen.
Fazit
Die Core Web Vitals zeigen uns ganz konkret, wie schnell, stabil und reaktionsfreudig unsere Website ist – aus der Sicht der Besucher:innen. Sie sind damit ein zentraler Hebel für eine bessere User Experience und bessere Rankings bei Google. Wenn wir sie regelmäßig überprüfen, gezielt optimieren und im Blick behalten, schaffen wir eine Website, die nicht nur für Google, sondern vor allem für unsere Nutzer:innen funktioniert. Und das ist am Ende der entscheidende Punkt: Technik ist gut – aber das Nutzererlebnis ist besser.
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