Rechtsänderungen 2025: Neue Gesetze für Unternehmen

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Richter beschließt mit einem Richterhammer ein neues Gesetz, das vor ihm liegt. Im Hintergrund die Figur der Justitia.
Das Jahr 2025 bringt eine Vielzahl wichtiger Rechtsänderungen mit sich, die Unternehmen betreffen und deren tägliche Geschäftsprozesse beeinflussen werden. Ob im Bereich der Arbeitswelt, der Steuerpolitik oder der Digitalisierung – neue Gesetze und Regelungen erfordern von Arbeitgebern eine Anpassung ihrer Strategien und Arbeitsabläufe. 
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigsten rechtlichen Neuerungen und zeigen auf, wie dein Unternehmen von diesen Veränderungen profitieren oder sich optimal darauf vorbereiten kann. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den neuen Vorgaben ist entscheidend, um rechtliche Risiken zu vermeiden und gleichzeitig Chancen zu nutzen.

1. Erhöhung des Mindestlohns und Anpassungen bei Minijobs


Ab dem 1. Januar 2025 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12,82 Euro brutto pro Stunde. Unternehmen sind daher verpflichtet, ihre Löhne entsprechend anzupassen, falls sie noch unter diesem Betrag liegen.
Zudem wird die Verdienstgrenze für Minijobs auf 556 Euro im Monat angehoben. Diese Änderung betrifft vor allem Unternehmen, die Minijobber beschäftigen, da sie die Grenzen für die Entgeltzahlungen neu kalkulieren müssen, um steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.

2. Steuerliche Anpassungen


Ab 2025 steigt der steuerliche Grundfreibetrag von 11.604 Euro auf 12.084 Euro, was bedeutet, dass mehr Einkommen steuerfrei bleibt. Diese Änderung betrifft insbesondere kleinere Unternehmen und Selbstständige, die von der Erhöhung des Freibetrags profitieren.
Darüber hinaus wird die untere Grenze für Midijobber auf 556,01 Euro festgelegt, während die obere Grenze für den Übergangsbereich bei 2.000 Euro brutto im Monat bleibt. Diese Regelung hat Auswirkungen auf die sozialversicherungsrechtliche Einstufung und die steuerliche Belastung der betroffenen Arbeitnehmer und Unternehmen.

3. Änderungen in der Sozialversicherung


Für 2025 steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung aufgrund der positiven Einkommensentwicklung. Dies bedeutet, dass höhere Gehälter stärker in die Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge einfließen und die Beitragslast für Unternehmen und ihre Mitarbeiter steigt.
Zudem wird der Leistungsbetrag der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent angehoben. Dies hat Auswirkungen auf Unternehmen, die im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge oder in der Personalplanung aktiv sind, da sich hierdurch sowohl die Kosten als auch die Planung des Versicherungsschutzes ändern können.

4. Digitalisierungspflichten: E-Rechnungen und digitale Rentenübersicht


Ab 2025 wird für Unternehmen, die mit öffentlichen Auftraggebern zusammenarbeiten, die E-Rechnungspflicht eingeführt. Das bedeutet, dass Rechnungen ausschließlich in elektronischer Form übermittelt werden müssen, was eine Umstellung der internen Rechnungsstellungssysteme zur Folge hat.
Darüber hinaus müssen Unternehmen, die in der betrieblichen Altersvorsorge tätig sind, ihre Systeme bis zum Jahresbeginn 2025 an das Online-Portal der Deutschen Rentenversicherung anschließen, um eine digitale Rentenübersicht zu gewährleisten. Diese Maßnahmen zielen auf eine verstärkte Digitalisierung und Vereinfachung der administrativen Prozesse ab und stellen Unternehmen vor die Herausforderung, ihre IT-Infrastruktur entsprechend anzupassen.

Altersgrenze für Renteneintritt steigt


2025 liegt die reguläre Altersgrenze für den Renteneintritt beim Jahrgang 1960 bei 66 Jahren und vier Monaten. Ab Jahrgang 1964 gilt das 67. Lebensjahr. Die abschlagsfreie Rente für langjährig Versicherte („Rente mit 63“) erhöht sich schrittweise auf 65 Jahre.

Elektronische Patientenakte (ePA)


Ab dem 15. Januar 2025 wird die ePA schrittweise eingeführt. Nach Tests in Modellregionen soll sie bundesweit verfügbar werden, um die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten.

5. Arbeitsrechtliche Änderungen: Kurzarbeitergeld 


Für 2025 wird die Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld auf maximal 24 Monate verlängert, was Unternehmen, die von konjunkturellen Schwankungen betroffen sind, eine längere finanzielle Absicherung ihrer Arbeitnehmer ermöglicht. Diese Regelung betrifft insbesondere Unternehmen in Krisenbranchen oder Unternehmen, die in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ihre Produktion temporär zurückfahren müssen.

6. Änderungen im Außenwirtschaftsrecht


Im Außenwirtschaftsrecht gibt es 2025 eine wichtige Neuerung: Das Ursprungszeugnis für Unternehmen, die international tätig sind, wird ab Mitte des Jahres digitalisiert. Unternehmen können dann das Ursprungszeugnis, das für den internationalen Handel benötigt wird, digital einreichen, was den Verwaltungsaufwand erheblich reduziert.
Zudem wird die Frist zur Einreichung der Berichte gemäß dem Lieferkettengesetz (LkSG) bis Ende 2025 verlängert. Unternehmen müssen sich auf diese Änderungen vorbereiten, da sie direkten Einfluss auf die Prozesse im internationalen Handel und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben haben.

7. Weitere wirtschaftliche Änderungen: CO₂-Preis und Kfz-Versicherung


Der CO₂-Preis wird 2025 von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht, was zu steigenden Kosten für Unternehmen führt, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Dies betrifft vor allem Unternehmen aus der Logistik, der Produktion und dem Transportwesen, die ihre Emissionen optimieren und zusätzliche Kosten für Energie und Kraftstoffe einplanen müssen. 
Auch die Kfz-Versicherungen steigen voraussichtlich um bis zu 20 Prozent, was Unternehmen mit Fuhrparks dazu zwingt, ihre Versicherungsstrategien zu überprüfen und gegebenenfalls neue Anbieter zu suchen.

Mehr Informationen dazu auf der Internetseite der Bundesregierung: Was ändert sich im Januar 2025?

Fazit: Chancen und Herausforderungen der Rechtsänderungen 2025 für Unternehmen


Die Rechtsänderungen 2025 bringen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen mit sich. Durch die rechtzeitige Anpassung an neue Gesetze, wie etwa die Erhöhung des Mindestlohns, steuerliche Anpassungen oder die Einführung der E-Rechnungspflicht, können Unternehmen ihre Prozesse effizienter gestalten und gleichzeitig von steuerlichen Vorteilen profitieren. Eine proaktive Auseinandersetzung mit diesen Änderungen ist unerlässlich, um nicht nur gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Mitarbeiterbindung zu stärken. Wer die Neuerungen frühzeitig umsetzt, kann sich einen klaren Vorteil im Wettbewerb verschaffen.

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