Wenn wir über das Metaverse sprechen, dann denken viele an eine digitale Parallelwelt, in der sich Menschen über Avatare begegnen, gemeinsam Erlebnisse teilen, shoppen, lernen oder arbeiten – und das idealerweise so immersiv, dass die Grenze zwischen real und digital verschwimmt. Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Blockchain, Web3 oder KI spielen dabei eine Rolle.
Das Metaverse ist also keine einzelne Plattform, kein einzelnes Spiel – sondern eher ein Konzept, eine Vision, die aus vielen Bausteinen besteht: virtuelle Umgebungen, Interaktion, Ökonomie, soziale Verbindung und Schnittstellen zwischen digitaler und physischer Welt.
Schon Realität oder noch Zukunftsmusik?
Wir sehen klare Anzeichen, dass Teile des Metaverse heute schon relevant sind – wenn auch nicht in der vollständigen, oft beschriebenen Vision.
Was funktioniert schon?
Virtuelle Welten und Plattformen wie Roblox, Decentraland etc., in denen man Land kauft, Avatare erstellt, Events besucht, virtuelle Güter kauft/sellt.
Marketing und Markeninszenierung: Unternehmen setzen Metaverse-Elemente schon ein, um jüngere Zielgruppen anzusprechen und neue Formen des Brand Engagements zu schaffen. Beispiele sind virtuelle Konzerte, Ausstellungen oder Brand Worlds.
Sport & Fan-Engagement: Hier sieht man erste hybride Formate, also Mischformen aus realem Event und digitaler Erweiterung bzw. virtuelle Erlebnisse für Fans. Nicht alles ist VR oder AR – oftmals sind es interaktive Formate über bekannte Plattformen.
Wo hakt es noch?
Technologie & Hardware: VR-Brillen, AR-Geräte etc., sind oft noch teuer, schwer oder unbequem. Damit sinkt die Alltagstauglichkeit.
User Adoption & Nutzungsdauer: Viele Projekte sind spannend, aber ob Menschen dauerhaft regelmäßig in virtuellen Welten unterwegs sein wollen, ist offen. Die Anzahl der Nutzer ist in manchen Plattformen hoch, aber in Relation zur Gesamtbevölkerung noch überschaubar.
Geschlossene vs. offene Systeme: Proprietäre Metaversen (also geschlossene, von einer Firma kontrollierte universelle Welten) stehen vor Herausforderungen, gerade in Bezug auf Öffnung, Interoperabilität, Nutzerbindung. Viele Vielversprechende Aktivitäten finden auf offenen Plattformen statt, die flexible Zugänge erlauben.
Infrastruktur, Standards & Datenschutz: Damit das Metaverse wirklich funktioniert, braucht es robuste Netzwerke, klare datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen und Standards, damit Inhalte, Avatare etc. plattformübergreifend funktionieren. Diese sind noch nicht vollständig etabliert.
Perspektiven: Worauf können wir uns einstellen?
Wir glauben: Das Metaverse wird kein „einmal alles anders machen“-Projekt über Nacht – es wird sich Schritt für Schritt in viele Bereiche unseres Lebens integrieren.
Hybride Erlebnisse gewinnen
Kombinationen aus realen und virtuellen Ereignissen – sei es im Sport, bei Konzerten oder in der Markenkommunikation – zeigen großes Potenzial. Ein physisches Event, ergänzt durch digitale Avatare, virtuelle Zugänge oder interaktive Inhalte, wirkt oft greifbarer und nachhaltiger.
Mehr Zugänglichkeit durch bessere Tools
Je komfortabler die Hardware wird, je einfacher Entwickler Inhalte erstellen und Nutzer hineintreten können, desto schneller wird das Metaverse wachsen. AR- und Mixed-Reality-Lösungen könnten zwischendrin eine Brücke sein, bevor komplett immersive VR-Erfahrungen Alltag sind.
Neue Geschäftsmodelle und soziale Räume
Marken, Sportvereine, Veranstalter und Plattformen experimentieren bereits mit digitalen Gütern, virtuellen Fan-Erlebnissen und neuen Monetarisierungsformen. Gepaart mit sozialer Interaktion kann das Metaverse Räume schaffen, in denen wir nicht nur konsumieren, sondern Teil einer Community werden.
Herausforderungen bleiben
Wir müssen uns bewusst sein, dass nicht alles Machbare auch wünschenswert oder sinnvoll ist. Datenschutz, psychische Auswirkungen, soziale Ungleichheit (wer sich Geräte leisten kann, wer schnellen Internetzugang hat), Fragen zur digitalen Identität – all das sind Themen, die parallel betrachtet werden müssen. Und: Nicht jede Idee wird sich durchsetzen. Manche Metaverse-Visionen bleiben vielleicht Teilbereiche, keine universellen Welten.
Fazit: Zukunftsvision und Trend zugleich
Wir sind überzeugt, dass das Metaverse weder bloß eine ferne Vision noch einfach ein Hype ist, der bald verpufft. Es ist beides: eine Vision, die uns inspiriert, und gleichzeitig ein Trend, der schon heute greifbar geworden ist. Für Unternehmen, Kreative, Politiker und Gesellschaft heißt das:
Augen auf: Die Entwicklungen jetzt zu beobachten und zu testen.
Realistische Erwartungen: Nicht alles wird sofort so sein, wie in Büchern oder Filmen – viele heute reale Anwendungen sind schon beeindruckend genug.
Mitgestalten, nicht nur folgen: Wer mitdenkt bei Gestaltung, Standards und ethischen Fragen, hat die Chance, einen nachhaltigen Teil dieser Zukunft mitzuprägen.
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