Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Handwerk eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Optimierung von Arbeitsabläufen und zur Steigerung der Effizienz. Insbesondere im Baugewerbe sind die Einsatzmöglichkeiten von KI vielfältig. Von der Automatisierung von Routineaufgaben über KI-generierte Entwürfe bis hin zum Einsatz von Malerrobotern – die praktischen Beispiele zeigen, wie Handwerksbetriebe von KI-Lösungen profitieren können.
KI im Baugewerbe - Automatisierung von Routineaufgaben
Im Baugewerbe können durch den Einsatz von KI zeitraubende Routineaufgaben automatisiert werden. Die Mustererkennung von technischen und kaufmännischen Vorbemerkungen in Ausschreibungen ermöglicht es, schnell Abweichungen und Veränderungen in neuen Ausschreibungen zu erkennen. Die KI-gestützte Software "Building Radar" durchsucht digitale Plattformen nach Ausschreibungen und bereitet die Daten kompakt und individuell filterbar auf. Dadurch entfällt die mühsame manuelle Recherche und Handwerksbetriebe können in Echtzeit verfolgen, welche relevanten Projekte neu eingestellt werden. Dies ermöglicht es, frühzeitig Kontakt mit den Verantwortlichen aufzunehmen und die Chancen auf eine Auftragsvergabe zu erhöhen.
Ein weiteres Beispiel für KI im Baugewerbe ist das Analysetool "Handwai". Es durchsucht Leistungsverzeichnisse auf Unstimmigkeiten und Fehler und ermöglicht eine Bewertung der möglichen Risiken. Dies trägt zur Steigerung der Planungssicherheit und der potenziellen Projektrendite bei.
KI-generierte Entwurfsplanungen
Im Handwerk bietet der Einsatz von KI die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren und Zeit zu sparen. Eine App auf Basis von KI, wie die von "Midjourney", ermöglicht z. B. Schreinereien, Wunschobjekte ihrer Kunden zu visualisieren. Die App generiert automatisch Entwurfszeichnungen, die dem Betrieb Zeit und Aufwand ersparen. Die generierten Bilder dienen gleichzeitig als überzeugendes Verkaufsargument.
Die Bedienung der App erfolgt über die Chat-Plattform Discord, wo Nutzer schriftliche oder mündliche Eingaben für die Bilder-KI machen können. Hierbei können sowohl fotorealistische Bilder als auch Skizzen erstellt werden. Die App ist lernfähig, daher lohnt es sich, mit den Befehlen (prompts) zu experimentieren und zu üben. Erste Erfahrungen zeigen, dass mit englischen prompts bessere Ergebnisse erzielt werden können.
Somit können dem Kunden verschiedene Entwürfe mit weniger eigenem Aufwand präsentiert werden. Der Verkaufsprozess wird durch die Illustration der Planungen verbessert. Die Chancen, den Auftrag zu gewinnen, werden entsprechend erhöht.
Malerroboter für das Baugewerbe
Im Baugewerbe steht auch der Bereich der Malerarbeiten vor einer Revolution durch KI. Das Start-up Conbotics entwickelt einen Malerroboter, der Handwerkern monotone und gesundheitsgefährdende Arbeiten abnehmen soll, um den Fachkräftemangel zu entschärfen.
Der Malerroboter besteht aus einer mobilen Plattform mit Sensoren, welche die Umgebung scannen. An einer Säule bewegt sich ein schwenkbarer Roboterarm mit einer Spritzpistole. Die zweite Version des Prototyps wiegt nur noch 100 kg und kann in kleinere Einzelteile zerlegt werden, um den Transport zur Baustelle zu erleichtern. Der Roboter arbeitet eigenständig und kann beispielsweise Wände mit Wandfarbe beschichten. In Tests hat er präzise Ergebnisse erzielt und dabei 20 Prozent weniger Material verbraucht als ein menschlicher Maler. Der Roboter kann ohne Pausen durchgehend arbeiten und ermöglicht eine effiziente und schnelle Bearbeitung großer Flächen.
Für Handwerksbetriebe bietet der Einsatz des Malerroboters eine erhebliche Arbeitserleichterung und entlastet die Mitarbeiter von mühsamen und zeitaufwendigen Aufgaben. Dadurch ist es möglich, sich auf andere Arbeiten zu konzentrieren, während der Roboter die Beschichtungsarbeiten erledigt. Conbotics plant, den Malerroboter vorerst nicht zu verkaufen, sondern diese objektbezogen zu vermieten, um ihn kleinen und mittelständischen Betrieben im Malerhandwerk zugänglich zu machen.
Fazit: KI im Handwerk - Eine vielversprechende Zukunft für Effizienz und Innovation
Die Zukunft des Handwerks wird zweifellos von der intelligenten Verknüpfung von Handwerkskunst und KI-Technologien geprägt sein. Mit der richtigen Strategie können Handwerksbetriebe die Chancen der KI nutzen, um ihre Effizienz zu steigern, die Mitarbeiter zu entlasten sowie die Kundenbindung zu stärken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Es ist jedoch wichtig, dass Handwerksbetriebe sich auf den Wandel einstellen und die Potenziale der KI-Technologien aktiv nutzen. Die Bereitschaft zur digitalen Transformation und die Zusammenarbeit mit Experten aus dem KI-Bereich sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
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